Butyrka-Gefängnis. Diese im Nordwesten Moskaus gelegene festungsartige Kaserne aus dem 18. Jahrhundert dient seit 1879 als Gefängnis für politische und kriminelle Gefangene.

Nach den Verurteilungen durch ein Sowjetisches Militärtribunal (SMT) brachte der sowjetische Geheimdienst die Häftlinge nach Moskau in die Gefängnisse Butyrka, Lefortowo oder Lubjanka.

Noch in Deutschland stellten viele der zum Tode Verurteilten Gnadengesuche. Ihre Gesuche wurden zusammen mit den Stellungnahmen des Militärtribunals und der Militärstaatsanwaltschaft dem Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR zur Entscheidung vorgelegt. Nur etwa acht Prozent der Verurteilten wurden begnadigt, ihre Todesurteile in 25 Jahre Arbeitslager umgewandelt.

Andere Angeklagte wurden jedoch in einem neuen Verfahren vor dem Obersten Militärgericht in Moskau zu höheren Strafen verurteilt, weil das erste Urteil als zu milde befunden worden war.

Die zum Tode Verurteilten wurden nachts im Keller des Butyrka-Gefängnisses vom Geheimdienst erschossen. Ihre Leichen ließ das MGB sofort im Krematorium Donskoje verbrennen. Die Asche wurde in ein Massengrab auf dem Friedhof Donskoje geschüttet.

MGB-Bescheid über die Vollstreckung des Todesurteils von Otto Stichling, der zusammen mit zehn weiteren Mitgliedern der Gruppe um Anna und Gerhard Schubert aus Guben am 27. Juni 1951 in Moskau hingerichtet wurde.

Stadtplan von Moskau

Butyrka-Gefängnis im Nordwesten Moskaus.

Kreml in Moskau, bis 1991 Sitz der Partei- und Staatsführung und des Obersten Sowjets der UdSSR, 2005.

Lubjanka – das Zentralgebäude des sowjetischen Geheimdienstes, heute Sitz des FSB, 2005.

Die Erschießungen fanden im sogenannten „Pugatschow-Turm“ des Butyrka Gefängnisses statt, 2009.

Satellitenbild des Butyrka-Gefängnisses, Google-Maps, 2025.

Plan der Butyrka im Museum des Gefängnisses, 2009.

Hans Pietschmann in MGB-Haft, ca. 1952.

Das Gnadengesuch von Hans Pietschmann wurde am 15. Februar 1952 abgelehnt. / S.1

In der Nacht vom 22. Februar 1951 wurde der VP-Ausbilder mit 19 weiteren Deutschen im Gefängnis Butyrka hingerichtet. / S.2

Peer Lange in MGB-Haft, ca. 1952.

Peer Lange als Heimkehrer im Lager Friedland, Oktober 1955.

Neun Tage nach seiner Verhaftung durch das MfS soll Peer Lange laut Vermerk auf der Studentenkartei vom 25. Juni 1952 „auf eigenen Wunsch“ die Ost-Berliner Universität verlassen haben.

Bestätigung des Häftlings Peer Lange über die Mitteilung seiner Begnadigung zu 25 Jahren Arbeitslager vom 11. November 1952.

Kapitel 11