FDJ-Aufmarsch zum dritten Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1952 in Ost-Berlin.

Mit 293 Verurteilten war der Anteil der Jugendlichen unter den in Moskau Erschossenen besonders hoch. Oberschüler, Lehrlinge und Studenten versuchten, sich der Vereinnahmung durch Massenorganisationen wie der Freien Deutschen Jugend (FDJ) zu widersetzen und ihre Vorstellungen von Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Dadurch gerieten sie ins Visier der DDR-Behörden oder der sowjetischen Besatzungsmacht und ihres Geheimdienstes.

Einige Jugendliche schlossen sich zu informellen Zirkeln zusammen, die den Kontakt zu DDR-kritischen Organisationen und Medien im Westen suchten. Dazu gehörten die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) und der Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS).

Die Jugendlichen protestierten unter anderem gegen die Scheinwahlen zur  Volkskammer im Herbst 1950 und kritisierten die Lebensverhältnisse in der DDR. Viele flohen vor den Repressionen nach Westdeutschland. Dort setzten sie ihre Aktivitäten auch nach der Flucht fort und organisierten mit Hilfe der KgU und der Ostbüros der Parteien Flugblattaktionen und Proteste gegen die SED-Diktatur.

Der Personenkult um Josef Stalin erreichte zu dessen 70. Geburtstag einen neuen Höhepunkt, 1949.

Mitgliedsausweis der „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) von Ludwig Hayne.
Durch Befragungen ehemaliger MfS/MGB-Häftlinge erfuhr die KgU bereits Ende 1952 von den Todesurteilen gegen Helmuth Bakker, Alfred Pusch, Wolfgang Ostermann, Siegfried Flack und Hans-Joachim Näther.
Kapitel 8